Alles ist eine Phase – Wie Du dieses Mantra für Dich nutzen kannst

Alles ist eine Phase. Wer kennt dieses Elternmantra nicht? Vor allem in den ersten anderthalb Jahren hangeln wir uns von Phase zu Phase bzw. von Sprung zu Sprung oder auch von Schub zu Schub unseres Babys. Es ist irgendwie tröstlich zu wissen, dass es allen anderen Eltern auch so geht.
Doch was genau macht dieses Mantra eigentlich so tröstlich? Und wie können wir es für uns nutzen? Genau das erkläre ich Dir jetzt.
Die Bedeutung von „Alles ist eine Phase“
In dem Wort Phase steckt schon alles drin: Bei einer Phase handelt es sich um einen zeitlich begrenzten Zustand. Und das ist auch schon die ganze Magie! Genau deswegen murmeln wir Eltern ständig dieses Mantra im ersten Babyjahr: Alles ist eine Phase. Alles ist eine Phase. Alles ist eine Phase. Weil wir ganz genau wissen, dass sie vorüber gehen wird. (Wir ahnen natürlich auch, dass die nächste Phase folgen wird…)
Es gibt noch eine tieferliegende Bedeutung: nämlich das Mantra als solches. Mantras stammen aus dem Hinduismus und dem Buddhismus. Dort meinen sie so etwas wie eine heilige Silbe, ein heiliges Lied oder einen heiligen Vers. Mantras dienen dem Schutze des Geistes. Du kannst ein Mantra auch als eine Art magische Formel sehen, die eine ganz besondere Wirkung auf unseren Geist ausübt.
Nichts anderes tun wir, wenn wir mantraartig murmeln: Alles ist eine Phase. Alles ist eine Phase. Alles ist eine Phase. Wir beruhigen uns selbst, wir versuchen uns Trost zu schenken, wenn wir vielleicht gerade verzweifelt sind, weil unser Baby die Nächte durchschreit oder nur auf uns schlafen will.
Wie Du das Mantra für Dich nutzen kannst
Das Großartige an diesem Mantra ist, dass Du es auch für Dich selbst nutzen kannst – vor allem auch in Situationen, in denen Du feststeckst, einfach nicht weiterweißt. Unbewusst tun wir das vermutlich längst, wenn wir es immer wieder runterbeten. Lass es uns einmal ganz bewusst anschauen. Ich bin nämlich absolut überzeugt davon, dass wir, wenn wir die Dinge verstehen, viel besser mit ihnen umgehen können. Also los geht’s!
Schritt #1 Nimm das Gefühl an!
Wenn Du in mal in einer Situation bist, in der Du nicht weiterkommst, in der Du das Gefühl hast, so richtig festzustecken. Nichts bewegt sich mehr. Dann kommen vielleicht Gefühle dazu wie Frustration, Ärger, Wut, Traurigkeit.
In diesen Momenten heißt es zunächst einmal: Durchatmen & annehmen. Jetzt ist nicht der Zeitpunkt, um auf eine Metaebene zu klettern und mal draufzuschauen. Jetzt darfst Du deine Gefühle wahrnehmen und sie anerkennen. Sie sind nämlich da, egal ob Du das gerade willst oder nicht.
Also wenn Du kannst: Nimm Dir einen Moment, atme tief durch und spüre einmal rein. Wie fühlst Du Dich gerade? Was fühlst Du gerade? Lass es zu und höre zu.
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Schritt #2 Mach Dir bewusst, es ist nur ein Moment!
Wenn es Dir dann besser geht und Du ein bisschen Abstand schaffen kannst zu diesem Gefühl, dann darfst Du draufschauen und Dir eine Sache ganz bewusst machen:
Es ist nur ein Moment! Egal wie lange er dauert. Egal was er Dich an Kraft kostet. Es ist nur ein Moment:
Ich bin JETZT wütend. Ich bin JETZT frustriert. Ich bin JETZT traurig.
Doch das ist nur EIN Moment. Und der geht vorüber.
Schau doch mal zurück auf Deine letzte Woche. Erinnere Dich an eine oder zwei Situationen, in denen Du so richtig gefangen warst. Und dann erinnere Dich daran, wie Du Dich gefühlt hast. Und dann erinnere Dich daran, dass dieser Moment vorübergegangen ist.
Wenn wir so richtig drinstecken, fühlt es endlos an. Genau wie bei den Phasen unserer Babys, oder?! Doch das ist es nicht. Mach Dir das bewusst!
Schritt #3 Gehe gestärkt hervor!
Nun folgt die Rückschau. Denn wenn diese Phase vorüber ist, ist natürlich etwas mit Dir passiert, etwas ganz Fantastisches: Du bist daran gewachsen. Du bist dadurch gestärkt. Du hast Dinge gelernt. Und wenn es „nur“ die Erkenntnis ist: Ich überstehe auch solche Momente. Ich bin stark. Ich schaffe das.
Ich mein, das ist doch ein absolutes Geschenk, oder?!
Hey, ich bin rausgekommen. Ich hab’s geschafft. Und danach war ich vielleicht stolz oder erleichtert. Einfach weil ich es geschafft habe. Weil ich da durch bin.
Und Du bist mit Sicherheit anders aus all diesen Situationen und Momenten hervorgegangen, als Du hineingegangen bist. Denn Du bist daran gewachsen, und das bringt Dich weiter. In jeder neuen herausfordernden Situation kannst Du Dich nun ganz bewusst erinnern (aber denk dran: erst wenn Du das Gefühl angenommen hast und es abgeebbt ist…), dass Du schon andere Situationen überstanden hast.
Zum Schluss habe ich hier eine Ergänzung dieses Mantras für Dich:
Es ist eine Phase. Sie geht vorüber. Ich gehe danach gestärkt aus ihr hervor.
Alles Liebe,