5 Gründe, warum Du Dich gegen ungebetene Ratschläge wehren darfst
Bist Du noch nicht so lange Mama und kämpfst mit Ratschlägen, die Dir immer wieder entgegengebracht werden? Oftmals gänzlich ungefragt? Fühlst Du Dich eh schon total verunsichert und merkst, wie Du bei diesen ungebetenen Kommentaren noch unsicherer wirst? Spürst Du zugleich eine leise Wut im Bauch? Dann lies hier unbedingt die 5 Gründe, warum Du Dich gegen ungebetene Ratschläge wehren darfst!
Ich erinnere mich gut an diese ersten Wochen und Monate als Mama. Ständig hörte ich Dinge wie „Was, Du stillst noch?“ oder „Das kann doch nicht gesund sein, das Baby ständig herumzutragen!“ oder „Darf ich mal anfassen?“ Es machte mich wahnsinnig. Ich war total erschöpft von meinem neuen Alltag, hundemüde, überfordert und versuchte meinen eigenen Weg in diesem Dschungel zu finden. Ich spürte deutlich, dass solche Sätze etwas mit mir machten – und das war nichts Positives.
Eigentlich begann das schon, bevor ich überhaupt schwanger war. Vielleicht erging es Dir ja ähnlich? Als Frau in einem bestimmten Alter kommt unweigerlich diese Frage auf: Wann wird sie (endlich) Kinder bekommen? Je nach Kontext stehen dahinter ein starker Wunsch, simple Neugierde oder auch Sorge. Bei Familienmitgliedern überwiegt oft der eigene Wunsch nach Enkeln oder Nichten/Neffen. Neugierig sind zumeist Bekannte oder Freunde, und Besorgnis äußert sich eher im Arbeitsumfeld. Was ich Dir damit zeigen will:
Wir Frauen und unser Tun werden immer im Außen bewertet.
Erinnere Dich doch mal, wie Du in diesen Situationen mit den Kommentaren oder Bemerkungen umgegangen bist. Vielleicht hast Du sie ignoriert, vielleicht selbstbewusst pariert, vielleicht haben sie Dir auch da schon zu schaffen gemacht? Vielleicht hast Du das auch gar nicht so empfunden, sondern nahmst eher ehrliches Interesse und Mitgefühl wahr.
Mit der Schwangerschaft setzte sich das bei mir fort. Je größer mein Bauch wurde, desto mehr Menschen nahmen das zum Anlass, meine Schwangerschaft (vor allem meinen Bauchumfang) zu kommentieren und meinen Bauch sogar anfassen zu wollen.
Für mich ein absolutes Tabu!
Jedem Menschen stehen seine ganz persönlichen Grenzen zu, und ein fremder Körper ist für mich definitiv eine Grenze. Bei allem Verständnis für die große Freude, die das Werden eines neuen Menschen auslöst, gibt es einfach gewisse Grenzen, die wir anderen einzuhalten haben.
Aber auch viele Tipps und Ratschläge wurden mir in diesen Monaten zuteil: Was ich wann und wie essen sollte, dass ich mich doch schonen solle oder gerne auch das Gegenteil: Eine Schwangerschaft ist keine Krankheit. (Ich fühlte mich allerdings sehr oft nicht gut, sondern tatsächlich eher erschöpft.) Wie ich mich zu kleiden hatte, dass ich doch jetzt endlich mal Babyklamotten besorgen müsste, wo ich denn entbinden wollte, dass ich doch unbedingt viele Ultraschalluntersuchungen machen solle. Und so weiter und so fort.
Es war, als hätte ich als eigenständige Person aufgehört zu existieren und war nur noch ich als Schwangere sichtbar.
Wie ist es Dir in Deiner Schwangerschaft damit ergangen? Welche Situationen hast Du erlebt? Wie bist Du mit ihnen umgegangen? Vielleicht hast Du da schon Ratschläge und Kommentare bekommen, obwohl Du nicht darum gebeten hast? Wie hast Du das empfunden? Vielleicht war es bei Dir ganz anders oder ganz genauso oder vielleicht irgendwo in der Mitte.
Was ich damit sagen will: Es gab sie schon immer, unerwünschte Bemerkungen und Kommentare. Mit dem Muttersein nehmen sie allerdings gerne noch einmal zu. Hier kommen 5 Gründe, warum Du Dich gegen ungebetene Ratschläge wehren darfst:
#1 Du bist ein souveräner Mensch.
Das steht für mich tatsächlich an allererster Stelle. Nur weil Du jetzt Mutter bist, gibst Du ja Dein Hirn nicht ab. Auch wenn es Tage gibt, an denen es sich dank Schlafmangel und Hormonkarussell genauso anfühlt… Du bist eine gestandene Frau, die durchaus in der Lage ist, sich um sich selbst und ihr Baby zu kümmern. Klar ist das alles überwältigend! Klar hast Du 1000 Fragen! Klar wünschst Du Dir Rat! Aber:
#2 Du entscheidest, wen Du wann um Rat fragen möchtest.
Ganz genau! Hier liegt ein kleiner, aber feiner Unterschied: Die Ratschläge, von denen wir hier sprechen, sind ungebeten! Das heißt, Du hast nicht aktiv danach gefragt, von Person XY einen Rat zu bekommen, sondern diese hat ihn einfach geäußert.
#3 Die meisten Kommentare sind nicht wohlwollend.
Mach Dir das bitte immer wieder bewusst! Die meisten Ratschläge, die Dir einfach so an den Kopf geknallt werden, meinen es ganz und gar nicht gut mit Dir. Sie urteilen, sie bewerten – und sie sagen sehr viel mehr über Dein Gegenüber aus als über Dich. Hier darfst Du innerlich getrost Abstand nehmen und einmal schauen: Wer spricht denn da eigentlich zu mir? Kenne ich die Person überhaupt? Kennt sie mich?
Klicke hier: Hilfe, ich bin Mama und plötzlich ist alles ganz anders. Mit diesen 3 Schritten gewinnst Du Klarheit über Deine neue Rolle als Mutter.
#4 Du bist die Mutter.
Das ist ein sehr stärkender Satz, den Du Dir selbst immer wieder sagen darfst: Ich bin die Mutter. Sag ihn gerne mal laut! Na, wie fühlt sich das an? Beängstigend? Denn es ist beängstigend, Mutter zu sein. Wunderschön? Denn es ist wunderschön Mutter zu sein. Bestärkend? Denn es macht Dich stark, Mutter zu sein. Du wirst sehen, dass es Dir zunehmend leichter fällt, diesen Satz auch einmal Deinem Gegenüber zu sagen, wenn Du z.B. deutlich machen möchtest, dass ein Kommentar nicht erwünscht war.
#5 Wir sind so erzogen worden.
Was wir nie vergessen sollten: Wir Frauen sind so erzogen worden, dass wir gefallen sollen, Harmonie herstellen, bloß nicht anecken. Daher fällt es vielen von uns so schwer, uns gegen ungebetene Ratschläge und Kommentare zu wehren. Doch Du darfst für Dich selbst eintreten und vermitteln: Stopp! Hier ist meine Grenze.
Ich hoffe, diese 5 Gründe, warum Du Dich gegen ungebetene Ratschläge wehren darfst, stärken Dich im Umgang mit unerwünschten Kommentaren. Denn es ist Dein Leben, es ist Dein Baby, Du bist die Mutter! Ich wünsche Dir starke Nerven und eine große Portion Gelassenheit!
Alles Liebe,